Die Sozialversicherungsträger übernehmen nicht immer die Fahrtkosten für Krebspatient*innen. Daraus entstand die Idee, einen Patientenfahrdienst einzurichten. Für Fälle wie z. B. die Abklärung von Erstdiagnosen, Nachsorgetermine in spezialisierten Arztpraxen/Krankenhäusern, notwendige auswärtige Untersuchungen (z. B. PET-CT) nach Chemo-oder Strahlentherapie oder die Wahl einer anderen auswärtigen (Spezial-)Klinik zur Behandlung ist das Projekt gedacht. In Zusammenarbeit mit der Krebsnachsorge Nienburg e.V. ist beabsichtigt, mit einem eigenen PKW und unter Nutzung eines für diesen Zweck vergünstigten Angebots eines Unternehmens im Landkreis (CLASSIC Carsharing) zur Spitzenabdeckung Patient*innen zum erforderlichen Zielort zu bringen. Als Fahrer*innen kommen insbesondere ehrenamtlich Tätige in Betracht. Bei der Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg ist vorgesehen, sich um die Organisation, Disposition und Abrechnung der Fahrten zu kümmern. Im Rahmen der steuerlich zulässigen Ehrenamtspauschale sollen die Ehrenamtlichen für ihre freiwilligen Leistungen unterstützt werden.
Der Fahrdienst soll sowohl die finanziellen Belastungen der Familien mit einem krebserkrankten Mitglied, als auch den Zeit-und Belastungsdruck der Angehörigen mindern, indem durch diese kostenlose Leistung des Fahrdienstes zumindest diese Belastung der Familie genommen oder zumindest reduziert wird.
Frank Lehmeier, Annette Schmidt und Dr. Joachim Schlüter (v.r.) vor der Präsentation des Projektes© Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg
Die Patient*innen sind insbesondere bei ambulanten Untersuchungen auf spezialisierte Arztpraxen wie Onkologen und Krankenhäuser mit einer bestimmten Geräteausstattung angewiesen, die nicht überall vor Ort verfügbar und mit zum Teil relativ weiten Anreisen verbunden sind, insbesondere im Flächenland Niedersachsen und genauso im Landkreis Nienburg. Öffentliche Verkehrsmittel sind aufgrund der verfügbaren Verbindungen und der individuellen Belastung durch die schwere Erkrankung dann nicht immer erste Wahl. Als Alternative müssen häufig Angehörige oder Freunde und Nachbarn einspringen, was neben der ohnehin schon vorhandenen Belastung der Familien durch die Krankheit zu einem weiteren Leidensdruck führt, z. B. durch das erforderliche Fernbleiben der dann fahrenden Angehörigen von ihrem Arbeitsplatz.
Dank an die Volksbank e.G. Nienburg - Übergabe des gesponserten Fahrzeuges von Vorstandsmitglied der Volksbank Markus Strahler an Frank Lehmeier© Sebastian Schwake - Die Harke
Neben dem finanziellen Aspekt ist auch die Begleitung der Patient*innen eine mentale Unterstützung, wenn eben Angehörige oder Freunde nicht immer als Fahrer*innen zur Verfügung stehen können. Bei der Auswahl der Ehrenamtlichen wird auf diesen Aspekt besonders geachtet.
Über die Krebsnachsorge Nienburg e.V. wird die Ärzteschaft des Landkreises Nienburg in das Projekt eingebunden, die den Erstkontakt zu den Patient*innen herstellen sollen.
Von "Frau Silberfisch" gestaltet - die Flyer zum Patient*innenfahrdienst© Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg
Die Flyer, die über den Patientenfahrdienst informieren, werden in den kommenden Tagen verteilt. Weitere Informationen dazu gibt es auch bei Frauenärztin Inke Schulz-Dähn unter Telefon 05021/5095, bei der Krebsnachsorge unter E-Mail info@krebsnachsorge-nienburg.de bzw. direkt bei Annette Schmidt, die dienstags von 13 bis 16 Uhr und mittwochs von 11 bis 13 Uhr im Büro des Krebsnachsorgevereins im Nienburger Krankenhaus zu erreichen ist.
Der Kontakt zur Bürgerstiftung mit ihrem Büro im Gebäude der Sparkasse am Goetheplatz kann unter Telefon 05021-605304 oder per E-Mail an info@buergerstiftung-nienburg.de erfolgen.