Da staunten die Nachwuchsbrandschützer der Grundschule Uchte nicht schlecht: Die Flamme schoss in die Höhe - dabei hatte Günter Prasse doch „nur“ ein bisschen Wasser in den brennenden Mini-Topf gespritzt. Aber dass einem Fettbrand mit Wasser eben nicht beizukommen ist, damit beschäftigte sich jetzt die Schul-AG Brandschutz von Günter Auf dem Berge.
Viel Besuch war dazu in die Schule gekommen: Neben Prasse und Auf dem Berge waren mit Marion Lampe (Warmsen), Frank Mester (Uchte) und Holger Engelke (Diepenau) Vertreter weiterer Feuerwehren gekommen, die lange schon in in Sachen Brandschutzerziehung aktiv sind. Ehrengast war Frank Lehmeier von der Bürgerstiftung Landkreis Nienburg, der diese besondere Einheit überhaupt erst ermöglicht hatte, schließlich hatte er den Brandschutzkoffer „Fettbrand am Herd“ mitgebracht.
© "Die Harke" - Annika Büschking
Die Bürgerstiftung fördert damit die Nachwuchsarbeit der Samtgemeindefeuerwehr. Rund 1.300 Euro kostet solch ein Koffer, der einen Miniatur-Herd und Zubehör beinhaltet. Mit geringem Aufwand lässt sich so eine Fettexplosion in der Küche darstellen. „Von dem Konzept waren wir positiv überrascht, es vermittelt anschaulich, was zu Hause in der eigenen Küche passieren kann“, sagte Lehmeier. „Und das Beste: Der Koffer ist handlich und kann durch alle Kinderfeuerwehren in der Samtgemeinde wandern.“ Darüber hatten sich die Brandschutzerzieher längst verständigt.
Zu den Materialien, die die Samtgemeindefeuerwehr selbst beschafft habe, sei der Koffer eine gute Ergänzung, meinte nicht nur Prasse. Auf dem Berge hatte außerdem ein Telefon-Alarmierungsset mitgebracht, das die Sparkassenstiftung finanziert hat. Damit lässt sich das Absetzen eines Notrufs üben. Die bisher vorhandenen Geräte seien teils noch mit Wählscheibe gewesen. „Da wissen die Kinder heute gar nicht mehr, was sie damit tun sollen“, sagte Auf dem Berge.
Brandschutzerziehung werde in der Samtgemeinde Uchte groß geschrieben, die Unterstützung durch Politik und Verwaltung sei groß, freuten sich die Verantwortlichen. Die Grundschule Uchte sei dabei in einer besonderen Situation, verdeutlichte Schulleiter Torsten Garrelts: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass unser Hausmeister zugleich auch Feuerwehrmann und Brandschutzerzieher ist“, sagte er, und die AG Brandschutz im Nachmittagsangebot der Schule sei gut angelaufen.
Neun Kinder beschäftigen sich immer mittwochs von 14 bis 15.20 Uhr spielerisch mit feuerwehrspezifischen Dingen. Sie waren dann auch die ersten Kinder in der Samtgemeinde, die den Brandschutzkoffer ausprobieren und am Ende sogar selbst Wasser ins brennende Fett spritzen durften.